Das Gemeindegebiet Sant Llorenç des Cardassar erstreckt sich über 82,1 Quadratkilometer und hat 8700 Einwohner. Es liegt im Nordosten der Insel Mallorca (Spanien).
Die Gemeinde besteht aus zwei Inland-Ortschaften, nämlich Sant Llorenç des Cardassar (3000 Einwohner) und Son Carrió (1000), sowie auch aus den Tourismuszentren S´Illot, Sa Coma und Cala Millor, an der Küste.
Die Gemeinde Sant Llorenç hat über 70 katalogierte Fundorte, wie Wohn- und Bestattungshöhlen, sowie auch Überreste von megalitischen Talajot-Siedlungen, wie in S´Illot. Aus der Römerzeit erwähnen wir die Basilika "Son Peretó" aus der christlichen Altsteinzeit. Aus der Zeit der arabischen Herrschaft bleiben uns die Ortsnamen. Nach der Eroberung Mallorcas durch den katalanischen König Jaime I, der die Insel zum Christentum bekehrte, führt die Bulle des Papstes Innozenz IV. Im Jahre 1248 schon die Pfarrei von Santa Maria del Bellver auf, wo Sant Llorenç verehrt wurde. Jahrelang hiess die Gemeinde Santa Maria de Bellver oder Bellver, obwohl sie auch als Sant Llorenç de Bellver (1349) und Sant Llorenç des Cardessar (1519) dokumentiert wird. 1612-1617 beschloss der Grosse und Allgemeine Rat, auf Grund der Unsicherheit der Küsten und der andauernden Anfälle, den Bau der Festung von Punta de n´Amer oder Schloss Punta Amer auf einer früheren Verteidigungsanlage, uns diese wurde Ende des 17.JH. fertiggestellt.
Die Unabhängigkeit der Gemeinde ergab sich erst im Jahre 1892, da sie vorher Teil des Gemeindgebietes Manacor war.
Was der Wachstum von Son Carrió betrifft, in der zweiten Hälfte des 19.JH. ergab sich eine wesentliche Parzellierung in der Nähe der alten Kapelle von Son Tovell. Zwischen 1885 und 1893 bildeten sich u.a. die Gutshöfe Son Tovell, Sa Gruta, Es Rafal de sa Riba, Son Berga, Es Molinet und Es Boscarró. 1879 hatte das Zentrum von Sant Miquel, wie damals Son Carrió bezeichnet wurde, drei Längsstrassen und vier Querstrassen, fast ähnlich wie wir es jetzt kennen. Erwähnenswert ist der Bau der neuen Pfarrkirche, die 1907 fertiggestellt wurde; der Architekt war Antoni Maria Alcover. 1899 installierten sich die Franziskaner-Nonnen im Ort.
Die wirtschaftsaktivität ist in wenigen Jahren vom primären Sektor zum terziären - jetzt der Hauptsektor in der Gemeinde - übergegangen. Stickerei und eine Kleinindustrie von Schreinereien, sowie auch einige Lager von Landwirtschaftprodukten, kombinierten sich mit der Landwirtschaft, bis in den sechziger Jahren der Tourismus alles geändert hat. 1948 wurde die Parzellierung von Ca n´Amer de S´Illot genehmigt, und alsbald fing die Entwicklung der Tourismuszonen an. 1959 began die Urbanisierung von S´Illot; und 1965 kam die Parzellierung von Son Moro (Cala Millor). Zu der Zeit hatten Cala Millor und S´Illot zusammen schon 19 Hotels mit 1414 Betten.
Tourismus, Bauwesen und Nebenaktivitäten treiben die Wirtschaft der Gemeinde, die sich den neuen Änderungen angepasst und die erforderlichen Infrastruktur geschaffen hat. 1999 wurde das Auditorium Sa Màniga in Cala millor eröffnet, um das Freizeit- und Unterkunftsangebot der Zone zu vervollständigen.